#48 – N64 Zubehör – II – Transfer Pak

Na, habt ihr den entscheidenden Hinweis um was es heute geht beim letzten Mal gefunden? Zur Erinnerung:

Richtig, heute geht es um das Transfer Pak. Wer es nicht kennt: So sieht das Ding aus. Würde man es nicht besser wissen, könnte man meinen das Teil wurde von Aliens gebaut und stellt einen futuristischen Prototyp eines überirdischen Raumschiffs dar. 😀

Mein Transfer Pak kam zusammen im Bundle mit „Pokémon Stadium“, allerdings konnte man das Transfer Pak analog Expansion Pak auch separat erwerben.

Ähm ja… Und wofür ist dieses Ding gut?

Grob gesagt lassen sich mit dem Transfer Pak Daten zwischen N64 und einem Gameboy-Modul austauschen. Ebenso bietet das Transfer Pak die Möglichkeit, Game Boy Spiele auf dem TV zu spielen – mehr oder weniger! Das alles funktioniert nämlich nur in sehr eingeschränktem Umfang und ist mit relativ wenigen Spielen überhaupt kompatibel…

Fun Fact: Neben der Pokémon-Reihe sind auch (in geringem Umfang) Mario Golf, Mario Tennis, Micky’s Speedway USA, Perfect Dark sowie ein paar exklusiv in Japan erschienene Titel mit dem Transfer Pak kompatibel. Da ich jedoch keines dieser Module für N64 und Gameboy besitze, beschränken wir uns auf Pokémon! 🙂

Zumindest scheint der Flyer von „Pokemon Stadium 2“ maßlos von dem Gerät begeistert zu sein. 😀

Na dann wollen wir doch mal sehen, was das Ding so drauf hat. Als erstes brauchen wir mal kompatible Spiele. Ich habe mich für die rote und goldene Pokémon-Edition entschieden:

Zuerst sollten wir mit Hilfe eines Game Boy (Colors) prüfen, ob überhaupt noch Spielstände vorhanden sind. Tatsächlich – die verbaute Knopfzelle hat brav ihren Dienst verrichtet. Anhand der Spielernamen erkennt man, dass es sich um gebrauchte Module handelt, „Dr. Cox“ (rote Edition) und „AAA“ (goldene Edition) sind definitiv nicht meine Spielstände! 😀

Fun Fact: Das kommt davon, wenn man gebrauchte Spielmodule auf dem Flohmarkt kauft! 😉

Das Transfer Pak wird samt Modul in den Slot auf der Rückseite des Controllers gesteckt. Zusätzlich muss das „Pokémon Stadium“ Modul in den N64 eingesteckt werden.

Und siehe da – der erste Versuch schlägt fehl – na das fängt ja gut an! 😀

Fun Fact: Auch wenn es „kult“ ist und eigentlich zum Retro-Feeling dazugehört: Bloß nicht in das Modul pusten, denn dadurch kann Korrosion an den Modulkontakten ausgelöst werden. Besser ist eine Reinigung mit Wattestäbchen und hochprozentigem Isopropylalkohol (Isopropanol).

Nach einer Reinigung der Modulkontakte des Game Boy Moduls und einem Neustart der Konsole erscheint endlich das ersehnte Pokékom Stadium Titelbild – Nostalgie! 🙂

Fun Fact: Pokémon Stadium ist eines der wenigen Spiele, bei welchem man das „D-Pad“ (Steuerkreuz) anstatt des für die meisten N64-Klassiker favorisierten Analogsticks verwendet.

Und siehe da – nun wird auch die rote Edition einwandfrei erkannt:

Neben den legendären Minispielen (an welchen schon Freundschaften zerbrochen sind) ist die „Hauptattraktion“ aus Sicht des Transfer Paks vermutlich der „GB-Turm“. Dort kann man das eingelegte Spielmodul auf dem Fernseher spielen!

Nach einem weiteren Menü in welchem man nochmal das Modul auswählen muss kann man tatsächlich das Game Boy Spiel auf dem Fernseher spielen. Das funktioniert in der Praxis auch relativ gut. Beim Wechseln eines Gebiets (z.B. von Vertania City in den Vertania-Wald) kommt es zu kurzen Ladezeiten, da die Maps vom Modul in den RAM des N64 geladen werden müssen, aber ansonsten gibt es keine weiteren Beeinträchtigungen.

Fun Fact: Wer denkt, dass sich mit dem Transfer Pak alle möglichen Gameboy-Spiele auf dem TV spielen lassen (analog dem „Super Game Boy“ für das SNES oder dem Game Boy Player für den Gamecube) hat sich geschnitten. Das Transfer Pak unterstützt beim Abspielen von Game Boy Spielen tatsächlich nur die Pokémon-Editionen der ersten und zweiten Generation!

Um zu testen ob alles flüssig läuft bin ich etwas umhergelaufen und habe einen Abstecher nach Alabastia gemacht. Dabei ist mir was Lustiges aufgefallen: Wer zur Hölle nennt seinen Rivalen „Xaver“ und sich selbst „Dr. Cox“? 😀

Immerhin hat „Dr. Cox“ ein Glurak – fast schon Pflicht, wenn man die rote Edition spielt! 🙂

Neben dem „GB-Turm“ gibt es auch einzelne zusätzlich Funktionen, welche mit Hilfe des Transfer Paks freigeschaltet werden. So lassen sich beispielsweise im „Pokémon-Labor“ Pokémon und Items direkt auf dem GB-Modul managen…

…und/oder auf das N64-Modul übertragen.

Fun Fact: Vielleicht sei noch zu erwähnen, dass auch der „Rückweg“ klappt und sich Pokémon vom N64 mit Hilfe des Transfer Paks auf die Game Boy Module übertragen lassen – somit kann ggf. der Pokédex vervollständigt werden! 🙂

Auch lässt sich der Pokédex mit allen Pokémon-Typen…

…und Fundorten auf einer 3D-Karte darstellen – nice! 🙂

Selbstverständlich können Pokémon auch registriert werden, um sie dann im Kampf gegen diverse Gegner (wie hier den Glatzkopf) anzutreten lassen – Pokémon-Stadium eben! 🙂

Los Glurak – Flammenwurf in your Face!!! 😀

Mit „Pokémon Stadium 2“ sieht es ähnlich aus, auch wenn es hier ein paar erweiterte Funktionen gibt. Während mit dem ersten Pokémon Stadium Teil lediglich die rote, blaue und gelbe Edition kompatibel sind, werden in „Pokémon Stadium 2“ zusätzlich die zweite Generation an Spielen (Gold, Silber und Kristall) und somit auch 100 neue Pokémon unterstützt.

Selbstverständlich lassen sich auch die neueren Pokémon-Editionen (hier im Bild die goldene Edition) auf dem TV abspielen.

Fun Fact: Auch beim Thema Region Locking gibt es – mal wieder – etwas zu beachten. So lassen sich Pokémon europäischer und amerikanischer Module tauschen (ungewöhnlich), allerdings sind diese nicht mit japanischen Modulen kompatibel.

Als weitere Neuerung kann man jetzt das eigene Zimmer dekorieren. Naja.

Auch können nun den Pokémon Items zugewiesen werden, welche das Kampfgeschehen maßgeblich beeinflussen können.

Ansonsten bietet Pokémon Stadium 2 keine weiteren erwähnenswerten Neuerungen.

Da mehrere Transfer Paks an das Nintendo 64 angeschlossen werden können, könnte man z.B. seine Pokémon mit Freunden tauschen, auch ohne einen Game Boy zu besitzen. Andererseits müsste man dann neben Game Boy Modulen mehrere Transfer Paks sowie ein N64 mit Pokémon Stadium (oder noch besser Pokémon Stadium 2) besitzen.

Ich denke es wird Zeit für ein kurzes Fazit. Lohnt sich nun der Kauf eines Transfer Paks? Schwer zu sagen. In der Theorie war es eine geniale Idee, zwei Konsolen miteinander zu verknüpfen. Auch die Einbindung des Pokémon-Universums machte Sinn und bot ein ganz neues Spielerlebnis (Kämpfe in 3D und auf dem großen Bildschirm – für die damalige Zeit alles andere als eine Selbstverständlichkeit)!

Auch aus taktischer Sicht war es ein geschickter Schachzug von Nintendo. Neben der eigentlichen Funktionalität diente das Transfer Pak als Anreiz sich weitere Hard- und Software (Game Boy Konsole und Spiele) anzuschaffen. Der Support über zwei Pokémon-Generationen hinweg unterstrich diese Pläne. Viele Käufer waren jedoch enttäuscht, nicht alle Game Boy Spiele (analog Supernintendo) auf dem Fernseher spielen zu können. Eindeutig eine verpasste Gelegenheit, welche Nintendo erst mit dem Game Boy Player auf dem Gamecube wieder aufgriff.

Also nochmal: Lohnt sich der Kauf eines Transfer Paks? Objektiv gesehen müsste man diese Frage wohl eher verneinen. Letztendlich gibt es meiner Meinung nach zu wenige Spiele, welche das Transfer Pak sinnvoll verwenden. Mir gefällt es trotzdem! Und wer absolut nichts mit dem Transfer Pak anfangen kann, dem empfehle ich wärmstens die Minispiele aus Pokémon Stadium 1 & 2! 😉

Fun Fact: Das englische Entwicklungsstudio „Rare“ hatte geplant, mit der Game Boy Camera aufgenommene Bilder als Grafiken im N64-Titel „Perfect Dark“ zu verwenden. Letztendlich wurde diese Idee aber leider wieder verworfen.

So, und jetzt entschuldigt mich – wollen doch mal sehen ob mein Laschoking dem süßen Gesang dieses Knuddeluffs wiederstehen kann?

Natürlich nicht…

In diesem Sinne – gute Nacht! 🙂

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